Feuer machen wie die Vorfahren? Lerne 4 alte Techniken: Reibung, Funkenschlag, Luftkompression und Lichtbündelung.
Feuer fasziniert die Menschheit seit Urzeiten. Früher war es überlebensnotwendig, heute ist es für Outdoor-Enthusiasten unverzichtbar. Die älteste bekannte, von Menschen entfachte Feuerstelle ist rund eine Million Jahre alt und wurde in der Wonderwerk-Höhle in Südafrika entdeckt. In Europa sind Funde etwa 400’000 Jahre alt. Wahrscheinlich haben unsere Vorfahren Feuer aber schon viel früher genutzt,allerdings eher durch Blitzeinschläge oder Vulkanausbrüche.
Doch ich muss dich enttäuschen: Wie du einen Vulkan kontrollierst, erfährst du hier leider nicht. 😜 Dafür zeige ich dir vier bewährte Methoden, mit denen unsere Vorfahren Feuer gemacht haben.
Das Prinzip ist simpel: Zwei Materialien werden so lange aneinander gerieben, bis durch die entstehende Hitze Glut entsteht. Vergleichbar mit dem Gefühl, wenn du deine Hand minutenlang über die Jeans reibst, irgendwann wird sie rot und heiss. (Bitte nicht zu lange ausprobieren! 😉)
Aus dieser Technik entwickelten sich verschiedene Methoden:
Alle drei erzeugen glühenden Holzstaub, der in ein Zundernest gelegt werden muss, um die Glut weiter auszubreiten und eine Flamme zu entfachen. Klingt anstrengend? Ist es auch! Aber mit der richtigen Holzart klappt es deutlich einfacher.
Mit Feuerstein Funken erzeugen, eine der ältesten und zuverlässigsten Methoden. Und nein, ich meine nicht die Süssigkeiten, die an der Fasnacht verteilt werden. 😆
Dafür brauchst du drei Dinge:
Die Technik ist simpel: Schlage die Steine gegeneinander, bis ein Funke den Zunder entzündet.
Schon mal davon gehört? Diese Methode wird auch „pneumatisches Feuerzeug“ genannt.
So funktioniert’s: Stell dir ein zylinderförmiges Gefäss vor, das unten geschlossen ist und mit etwas Zunder befüllt wurde. Dann wird ein Kolben mit hoher Geschwindigkeit in den Zylinder gepresst. Durch die plötzliche Kompression erhitzt sich die Luft stark und eine Flamme entsteht, ähnlich wie beim Dieselmotor.
Diese Technik konnte sich nicht gegen den Feuerstein durchsetzen, die Steine sind einfach simpler. Doch in Teilen von Borneo und den Philippinen wird sie traditionell noch heute genutzt!
Eine simple, aber oft vergessene Methode! Erinnere dich an deine Kindheit: Hast du mit einer Lupe schon mal „schwarze Löcher“ ins Holz gebrannt?
Das Prinzip ist dasselbe: Durch eine Lupe, Brille oder einen Hohlspiegel wird Sonnenlicht gebündelt und erhitzt einen Punkt so stark, dass die Zündtemperatur erreicht wird.
Der einzige Haken? Funktioniert nur bei gutem Wetter.
Heutzutage ist das Feuerzeug natürlich die bequemste Lösung, eine der besten Erfindungen der Menschheit. Doch in der Wildnis ist es nie verkehrt, einen Plan B zu haben. Streichhölzer und Feuerzeuge sind nicht immer zuverlässig. Wind, Nässe oder Kälte können ihnen schnell den Garaus machen.
Deshalb lohnt es sich, eine dieser traditionellen Techniken zu beherrschen. Und falls du das mal ausprobieren willst, in meinen Kursen zeige ich dir gerne, wie es geht.🔥